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Sind AGB als Webdesignerin sinnvoll?

Interview mit Rechtsanwältin Sandra Straub

Heute haben wir Sandra Straub von LSS Anwaltskanzlei im Blog & sie teilt wertvolle Tipps zum Thema AGB.

Sandra Straub

Steffi: Was würdest du Gründerinnen Raten wie sie sich absichern sollten, wenn sie in die Selbständigkeit starten?

Sandra: Beim Start in die Selbständigkeit fallen super viele neue Aufgaben und auch Pflichten an, um die sich Gründerinnen kümmern müssen. Plötzlich ist man eben Marketing-, Sales-, Rechts- und Steuerabteilung in einer Person und von vielen dieser Aufgaben hat man wenig bis keine Ahnung. Und das ist auch völlig normal. Also mein erster Rat an Gründerinnen und an alle Unternehmerinnen ist: RELAX! Schau‘ nicht so viel nach rechts und links und lass dich nicht verunsichern von den unendlich vielen Ratschlägen, die dir z.B. überall auf Social Media begegnen. Hol‘ dir lieber von Anfang an Infos von Profis auf ihrem Gebiet, dann weißt du auf was es wirklich ankommt und du verplemperst keine Energie, irgendwelche Halbweisheiten zu recherchieren und womöglich sogar zu integrieren um dann später festzustellen, dass es doch entweder nicht relevant oder nicht richtig war.

Selbstverständlich teile ich gerne meine Tipps als „Rechtsprofi“ in Bezug auf rechtliche Absicherung:

Kümmere dich von Anfang an unbedingt um den Datenschutz. Dieser Bereich wird oft stiefmütterlich behandelt, ist aber sooooo enorm wichtig. Neben dem Datenschutz ist es super sinnvoll, die Beziehung mit deinen Kunden auf sichere Beine zu stellen. Das bietet Schutz für dich und dein Business und strahlt Transparenz und Professionalität gegenüber deinen Kunden aus. Also mach dir baldmöglichst Gedanken darüber, welche Spielregeln du in deinem Business haben möchtest und schreibe diese nieder oder hol’ dir eben Hilfe beim Profi (z.B. mir 😉), wenn du dir hierbei unsicher bist.

Steffi: Vertrag oder AGB was ist sinnvoller?

Sandra:

Hierauf muss ich leider mit einer typischen Juristenantwort antworten: das kommt darauf an.

Um zu entscheiden, ob AGB oder doch ein individueller Vertrag mit den Kunden oder Geschäftspartnern die bessere Variante ist, kommt es auf mehrere unterschiedliche Faktoren an. Zum einen natürlich auf dein Businessmodell, also „was bietest du an“, „wie verkaufst du“, usw., zum anderen aber auch auf weitere wichtige Überlegungen, denn in der Regel erstellst du AGB einmalig und kannst sie nicht so flexibel abändern, wie das bei Verträgen möglich ist.

Steffi: Was ist der Vorteil von AGB?

Sandra: Der Vorteil von AGB ist, dass sie den Kauf- oder Buchungsablauf deutlich vereinfachen können; du genau weißt, welche Regelungen du mit deinen Kunden vereinbart hast, denn diese sind in den AGB für alle Kunden identisch und du musst nicht viele Verträge erstellen und anschließend auch verwalten. Du kannst in den AGB außerdem ganz einfach weitere notwendige Kundeninformationen einbinden, wie z.B. Widerrufsrecht.

Steffi: Was gehört nicht in die AGB?

Sandra: Nicht in AGB gehören meiner Ansicht nach definitiv Preise, die Angebotsbeschreibung selbst und auch datenschutzrechtliche Vereinbarungen mit deinen Kunden. Außerdem solltest du beachten, dass gewisse Klauseln per Gesetz nicht zulässig sind.

Steffi: Wie komme ich an AGB? Kann ich die selbst erstellen?

Sandra: Du kannst AGB – wie auch alle anderen Rechtsdokumente – selbst erstellen. Wenn du allerdings kein gewisses Backgroundwissen in diesem Bereich hast, kann das auch ganz schnell mal nach hinten losgehen. Das dabei gesparte Geld kann sich nämlich doppelt und dreifach so hoch ruckzuck in Bußgeldern, Abmahnungen und Schadensersatzforderungen wiederfinden. Und spätestens dann musst du ja sowieso die Löcher flicken und in Rechtsthemen aus deinem Business investieren. Wie eingangs erwähnt, zahlt es sich meiner Meinung nach langfristig immer aus, Profis zu beauftragen. Als Anwältin zählt es zu meinen täglichen Aufgaben, AGB zu erstellen. Für Unternehmerinnen, die sich selbst mit dem Thema AGB Erstellung befassen möchten, biete ich das #rechtscoach Bootcamp – deine DIWM AGB an. Hier erstellen wir gemeinsam unter meiner Anleitung in 3 Workshopsessions deine individuellen AGB.

Steffi: Was kann ich tun, wenn ich mir noch keine/n Anwält*in leisten kann?

Sandra: Bei dieser Frage muss ich schmunzeln, denn irgendwie hält sich das Gerücht schon ziemlich hartnäckig, dass man sich einen Anwalt eventuell nicht leisten könne.

Ja, ich weiß, dass die Investition in ein rechtssicheres Business meist keinen unmittelbaren monetären Return hat. Aber mittelfristig oder vor allem auf lange Sicht macht es sich bezahlt, das kann ich dir aus meiner langjährigen Erfahrung versichern. Denn irgendwann kommst du nicht herum und bist rechtlichen Themen ausgesetzt, sei es mit Kunden, sei es mit Mitbewerbern, sei es mit Behörden.

Deswegen ist es doch viel besser und sinnvoller, sich am Anfang damit auseinanderzusetzen und nicht andauernd irgendwo das schlechte Gefühl haben zu müssen, dass irgendwann die „Bombe platzt“. Damit schlägst du also gleich 2 Fliegen mit einer Klappe: du sicherst dich ab und kannst mit einem guten Gefühl und selbstsicher auftreten, weil du nichts zu verheimlichen hast.

Wie oft sehe ich, dass zuerst ein Coaching für x-tausend Euro gebucht wird oder Tools abonniert werden, die im Business noch überhaupt nicht gebraucht werden, oder in zig Memberships und Masterminds investiert wird, alles nur weil das gerade hip und angesagt ist, anstatt sich erst einmal auf die Basics zu konzentrieren und auf das, was dir und deinem Business wirklich hilft. Keine Frage, auch diese ganzen Investitionen können sinnvoll sein, aber man muss sich eben Prioritäten setzen. Denn wenn die erst einmal die Abmahnung ins Haus flattert, dann hilft das teure Tool meist auch nicht mehr. Dann muss man zusätzliche Kosten bezahlen, die durch Einsatz von deutlich weniger Geld zuvor vermeidbar gewesen wären.

Die Frage muss also eher lauten: Ist es mir wert, Geld zu investieren, um mein Business rechtssicher aufzustellen und dadurch langfristig erfolgreich zu führen?

Und das ist – zumindest bei mir – überhaupt nicht sooooo teuer, als dass man sich das nicht leisten kann, versprochen!

Steffi: Bietest du auch ein Angebot an?

Sandra: Absolut! Bei mir gibt es viele unterschiedliche Produkte, die alle darauf ausgelegt sind, Selbständige dabei zu unterstützen, ihr Business rechtssicher aufzubauen und zu führen. Angefangen von Mustervereinbarungen über Onlinekurse bis hin zu Workshops und natürlich individuellen 1:1 Beratungen und Dienstleistungen oder meinem #rechtscoach-ing Rundum-Sorglos-Paket.

Und da sprechen wir von Preisen ab ca.11,50 € bis maximal ca. 5.000 €.

Wenn Interesse und Bedarf besteht (Bedarf besteht immer, wie ihr oben lesen konntet 😉) nicht schüchtern sein, sondern mich einfach mal ganz unverbindlich anschreiben. Oder schaut auf meinem Instagram Kanal @LSSANWALTSKANZLEI vorbei, dort gibt es auch schon viele Tipps rund um die Themen Recht und Datenschutz.

Steffi: Danke für deine Antworten liebe Sandra

Übrigens: Sandra Straub kommt ein mal im Quartal zu uns in den Webdesign Women’s Club zur Rechtssprechstunde. Als Club-Member kannst du kostenlos teilnehmen und alle deine rechtlichen Fragen stellen. Außerdem gibt es dort auch die Aufzeichnung der Masterclasses “Datenschutzerklärung selbständig erweitern” und “Haftungsfallen als Webdesignerin”

Sandra Straub

Sandra Straub, Rechtsanwältin

Hi, ich bin Sandra und ich unterstütze Selbständige und UnternehmerInnen dabei ihr Business rechtssicher aufzubauen und zu führen.

Im Jahr 2006 hat meine eigene Reise in die Selbständigkeit gestartet, als ich damals meine „LSS Anwaltskanzlei“ gegründet habe. Seitdem durfte ich hunderte von Selbständigen und UnternehmerInnen auf ihrem Weg begleiten und in sämtlichen Fragen rund ums Recht beraten. Und das macht mir auch nach so langer Zeit immer noch enorm viel Freude!

Ich komme aus dem Ländle, genauer gesagt aus dem schönen Stuttgart. Dort bin ich geboren, aufgewachsen und nach dem Studium hat es mich auch wieder dorthin zurück verschlagen. Ich lebe mit meiner Familie am Rande der Weinberge und liebe Maultaschen mit Kartoffelsalat (und überhaupt jegliches gute Essen 😉).

Neben Recht & Datenschutz habe ich natürlich auch noch andere Vorlieben. Dazu zählen z.B. das Reisen, und zwar sowohl in die Berge als auch ans Meer. Außerdem liebe ich es neue Dinge auszuprobieren und bilde mich total gerne in allen möglichen Bereichen weiter, weil ich neugierig bin und wissen will „wie etwas funktioniert“.

Bei mir werden die Themen Recht & Datenschutz ganz sicher nicht staubtrocken und in nichtverständlichem Juristendeutsch erklärt, denn mein Motto ist: „ Recht muss nicht unverständlich sein!“

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